Capoeira ist Bildung!

Jetzt ist es offiziell: Capoeira hat Bildungscharakter!

Die kulturellen und sportlichen Vorteile von Capoeira sind mittlerweile weltweit bekannt.

Brasilien geht jetzt noch weiter und will Capoeira landesweit an Schulen etablieren.

Senator Jorge Afonso Argello hatte bereits Anfang 2014 einen entsprechenden Antrag eingereicht. Darin heißt es unter anderem:

„Capoeira ist eine der stärksten Ausdrucksformen der brasilianischen Kultur. […] Wir, Brasilianer, sind stolz darauf, das Erfindervolk der Capoeira zu sein, einer Kunst, die heute in fast jedem Land der Welt vertreten ist. Dennoch bleibt in unserem eigenen Land viel zu tun, sie mit Qualität und pädagogischer Unterstützung zu verbreiten. In diesem Sinne soll unser Vorschlag Bedingungen schaffen, unter denen sich die Capoeira, die schon in ganz Brasilien gelehrt wird, auch in den Bildungseinrichtungen verbreiten kann, unter der Aufsicht von Sportlehrern.“

Die Bildungskomission des Senats hatte am 19. Mai über das Gesetz PLS 17/2014 abgestimmt, welches den Erziehungs- und Bildungscharakter der Capoeira anerkennt und damit den Weg ebnet, Capoeira in den Lehrplan der Schulen aufzunehmen. Das Gesetz gilt sowohl für öffentliche als auch für private Grundschulen und weiterführende Schulen. Diese sollen dazu Partnerschaften mit lokalen Capoeiragruppen oder Capoeiralehrern eingehen, welche die Schüler unterrichten und von einem Sportlehrer unterstützt werden.

Am Tag der Abstimmung hielt Otto Alencar, Bahias Vize-Governeur, eine begeisternde Rede über Capoeira und Mestre Bimba, dessen Schüler er selbst gewesen ist. Er spielte Berimbau und betonte die Wichtigkeit der Bildung mit einem Zitat aus der Ladainha da Libertacao:

„Bimba pflegte zu sagen, dass der schlimmste Schmerz des Schwarzen in Bahia nicht in den Schläge bei der Arbeit oder im Kampf um Freiheit lag. Der schlimmste Schmerz des Schwarzen war, nach allem was er 1970 erreicht hatte, nie die Gelegenheit gehabt zu haben, sich zu bilden, um mit dem Weißen mitzuhalten.“

Auch Ex-Fußballer Romario, mittlerweile Abgeordneter, war bei der Abstimmung dabei, hier ein kleines Video von seiner Facebook-Seite.

Nachdem Capoeira Ende 2014 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde, folgt mit diesem Gesetz ein weiterer großer Schritt, um Capoeira als kulturelles Erbe in der Gesellschaft zu mehr Akzeptanz zu verhelfen. Denn selbst heute gibt es gerade in Brasilien leider immer noch einige Leute, die Capoeira nur als „Beschäftigung für Arme und Schwarze“ sehen.

Weiter so, Brasilien!

 

 

 

Xitara

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*