Heute will ich euch mal ein Buch vorstellen, was mir neulich über den Weg gelaufen ist:
In „Capoeira“ gibt der in London lehrende Mestre Poncianinho von der Gruppe „Cordao de Ouro“ eine kurze Einführung in die Geschichte der Capoeira und ihre Trainingspraktiken. In den fünf Kapiteln wird neben etwas Theorie besonders die Praxis in Form einiger Grundbewegungen vorgestellt, die ausführlich bebildert sind.
In Kapitel 1 stellt er die Capoeira als Kampfkunst kurz vor und beschreibt grob ihre Entstehung und frühe Geschichte.
Im zweiten Kapitel widmet er sich ihrer Entwicklung und geht dabei besonders auf die durch Mestre Bimba und Mestre Pastinha eingeführten Richtungen „Capoeira Regional“ und „Capoeira Angola“ ein. Im Anschluss beschreibt er die Entstehung und Philosophie der Gruppe „Cordao de Ouro“ und der modernen Capoeira.
Kapitel 3 handelt vom Training und macht den Hauptteil des Buches aus. Hier werden die einfachsten Bewegungen wie die Ginga, Esquivas und Tritte, aber auch akrobatische Elemente wie Queda de Rins vorgestellt und durch Fotostrecken so dargestellt, dass der Leser sie nachvollziehen kann. Es folgen einige weiterführende Bewegungen sowie Sequenzen, die paarweise ausgeführt werden und ebenfalls ausführlich mit Bildern versehen sind. Auch sinnvolle Aufwärm- und Dehnübungen werden vorgestellt.
Im vierten Kapitel geht es um die Musik, der Autor stellt kurz die Instrumente und Liedarten vor, zusätzlich einige populäre Liedtexte samt Übersetzungen.
Das fünfte und letzte Kapitel beschäftigt sich mit dem Spiel in der Roda und geht kurz auf die Hierarchie und die Rolle des Mestres ein und endet mit der Erklärung des Gürtelsystems der Gruppe „Cordao de Ouro“.
Im Anschluss findet sich noch ein kleines Glossar und einige Kontakte und Websites, die jedoch nicht mehr auf dem aktuellsten Stand sind.
Das Buch bietet für Anfänger oder Interessierte einen guten Überblick, für alle, die sich eingehend mit der Capoeira beschäftigen wollen, ist es jedoch zu oberflächlich. Außerdem sind sowohl die Übungen als auch ein Teil der Theorie sehr auf die Gruppe „Cordao de Ouro“ angepasst, sodass die Unterschiede zu anderen Gruppen und Stilen groß sein können.
Dennoch ist das Buch (abgesehen von kleinen Übersetzungsfehlern) gut zu lesen, außerdem hat der Trainingsteil ein paar gute Anleitungen, die für Anfänger sehr wertvoll sein können.
Fazit: Eher für Anfänger oder Mitglieder der „Cordao de Ouro“ zu empfehlen, aber durchaus lesenswert!
Es folgen bald ein paar weitere Rezensionen!
Kennst du ein gutes Buch über Capoeira?
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